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Neue Behandlung für Prämien-Schmarotzer

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Mensagem  portuga Dom Jan 18, 2009 10:37 am

Schweiz
18. Januar 2009
Neue Behandlung für Prämien-Schmarotzer
Ärzte-Verband will «Schwarze Liste» der Prämien-Sünder
An die 380'000 Personen in der Schweiz werden jährlich betrieben, weil sie ihre Krankenkassenprämien nicht zahlen. Der Hauptgeschädigte bleibt oft der Arzt. Jetzt reagieren Ärzte-Verbände und fordern die Einführung einer «Watchlist»

Die Krankenkassen kennen ihre Sünder. Im Jahr 2007 verhängten die Kassen in der Schweiz 90'000 «Leistungssperren für Prämienschmarotzer», wie die Zeitung «Sonntag» schreibt.

Bei diesen Kunden verweigert die Krankenkasse die Übernahme der Arztkosten. Weil der Arzt zum Zeitpunkt seiner Behandlung davon in der Regel nichts weiss, schlagen die Zechprellereien bei ihm zu Buche.

Keine Behandlung ohne Geld

Dem unerfreulichen Umstand wird jetzt sowohl auf kantonaler als auch auf landesweiter Ebene Rechnung getragen. So prüft der Ärzteverband Ostschweiz die Etablierung eines Online-Bonitätsprüfungstools nach einem Ampelsystem.

«Leuchtet bei einem Patienten die Rote Ampel, handelt es sich um einen säumigen Zahler,» wird der Präsident des Ärzteverbandes Peter Wiedersheim in der Zeitung zitiert.

Wer in diesem Tool als Prämienschmarotzer geführt ist, würde eine Behandlung nur noch gegen einen Vorschuss erhalten; ausgenommen wären Notfälle.

Nicht nur Prämienzahlungsdaten

Auch die Konferenz der Kantonalen Ärztegesellschaften (KKA) liebäugelt mit einem entsprechenden Projekt. Der Konferenz schwebt eine «Watchlist» vor, auf die Ärzte landesweit zurückgreifen könnten.

Eine solche Datenbank sollte aber nicht nur mit Daten zur Prämienzahlung gefüttert werden. Den Ärzten schwebt eine umfassende Datenbank zur Zahlungsmoral ihrer Patienten vor. Sie enthielte auch Einträge zur Zahlungsbereitschaft bei Strom, Telefon oder Wasser, wie die Zeitung schreibt.

Datenschutz nicht grundsätzlich dagegen

Als eine weitere Möglichkeit erachtet die Ärztegesellschaft eine in die Versicherungskarte integrierte Funktion zur Bonitätsabfrage. Ein solcher Online-Abfragedienst könnte in die 2010 zur Einführung anstehende, neue Versicherungskarte eingefügt werden.

Das Büro des Eidgenössischen Datenschützers schlägt im Zusammenhang mit den geplanten Datenbanken vorerst nicht Alarm. Wenn die Patienten über die Erhebung von Daten aufgeklärt seien, bestünden keine grundsätzlichen Einwände gegen das Vorhaben, schreibt die Zeitung.

Sündenlisten sind bereits Praxis

Was auf nationaler Ebene noch zu reden geben wird, ist in Einzelfällen bereits verwirklicht. So steht den Kunden des Inkassobüros Inkassomed ein Online-Bonitätsprüfungstool zur Verfügung.

Der Kanton Thurgau - als erster Kanton überhaupt - stellte seinen Ärzten bereits Ende 2007 eine solche elektronische Liste zur Verfügung, wie «10 vor 10» bereits im April des letzten Jahres berichtet hatte. Dort zeigt die Liste grosse Wirkung und die Ärzte sind zufrieden.


(sf/from)

portuga
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